Caregiver Burnout

Erschöpfung, Schlafstörungen, Wut oder Schuldgefühle im Rahmen der Betreuung eines chronisch kranken Angehörigen mit oder ohne Demenz sind Symptome, die häufig unterschätzt werden. Die Erkennung solcher Symptome, die bei längerem Bestehen zur völligen Erschöpfung (Caregiver-Burnout) und damit zum Ausfall des helfenden Angehörigen führen, ist sehr wichtig. Die Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichtes, gezielte Entlastungen und die Stärkung der eigenen Lebensperspektive sind Elemente einer erfolgreichen Behandlung. 

Ein Caregiver-Burnout kann auch bei Menschen entstehen, die Patientinnen und Patienten im Gesundheitswesen professionelle Hilfe anbieten. Betroffenen mache ich gerne ein Behandlungsangebot, in diesem Fall unabhängig vom Alter.

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«Die Belastung durch die Pflege meines demenzkranken Ehemannes hat mich fast erdrückt.»

Als mein Ehemann im Alter von 80 Jahren zunehmend vergesslich wurde, konnte ich zunächst ohne grössere Probleme administrative Dinge und auch das Ausfüllen der Steuererklärung übernehmen. Wir verlebten trotz der Vergesslichkeit schöne Jahre, während ich immer mehr Aufgaben von ihm übernahm. Ich merkte zuerst gar nicht, dass ich in diesen Jahren deutlich an Gewicht verlor. Schliesslich konnte ich nicht mehr schlafen, weil mein Ehemann nachts immer wieder aufstand und sich in der Wohnung verlief. Die richtige Entlastung, der Abbau meiner meiner Versagensängste und Schuldgefühle durch die Behandlung ermöglichte mir die weitere Pflege meines Ehemannes zuhause. Martha S., 81 Jahre alt

Der Umgang mit demenzkranken Menschen kann sehr schön und erfüllend sein. Um längerfristig Hilfe anbieten zu können, braucht es jedoch Entlastung, eigene Erholung und Fachwissen.

Unterstützung demenzkranker Menschen durch Angehörige

In der Schweiz leben ca. 150 000 Menschen mit Demenz. Es sind vor allem alte Menschen.
In der Altersgruppe ab achtzig Jahren ist jede achte Person von Demenz betroffen. Auch die nahen Bezugspersonen, die im
Alltag Unterstützung anbieten, sind von der Erkrankung betroffen. Etwa die Hälfte der Betroffenen lebt zuhause. Entlastungs- und Betreuungsangebote werden oft nicht genutzt.

Professionelle Betreuung von demenzkranken Menschen kann zu einer Herausforderung werden.

Wenn Arbeitsbedingungen erschwert sind und/oder persönliche eigene Probleme Einfluss auf den Arbeitsalltag haben, können Symptome entstehen, die eine Abwärtsspirale an deren Ende eine längere Arbeitsunfähigkeit stehen kann. Chronische Müdigkeit und Erschöpfung, ein Gefühl der Überforderung, Dünnhäutigkeit bzw. Gereiztheit am Arbeitsplatz und im Team sind Warnzeichen. Innere Leere, Angstzustände, Selbstzweifel, Gleichgültigkeit und ein deutlicher Leistungsabfall können als Folge einer Fehlentwicklung bei der Arbeit von Profis im Gesundheitswesen auftreten. Häufig entwickeln sich zusätzlich Konzentrationsstörungen und körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Schmerzen und Symptome einer Depression, die eine Behandlung dringend nötig machen.

«Ein inneres Gleichgewicht ist wichtig, um anderen beruflich zu helfen.»

 

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«Als erfahrener Profi im Gesundheitswesen zeigte mir Dr. Erlinger einen Weg, wie ich wieder Freude am Beruf bekommen konnte.»